Streuobstwiese – damals und heute
Der Begriff Streuobstwiese wurde Ende der 1970er Jahre geprägt.
Er bezeichnet den historischen Obstanbau mit traditioneller Doppelnutzung als Acker, Heuwiese oder Weide.
Tatsächlich stehen die hochstämmigen und großkronigen Obstbäume bei genauerer Beobachtung gar nicht so „verstreut“ in der Landschaft. Man erkennt eine Reihenpflanzung, die schon früher Vorteile bei der Bewirtschaftung des Flurstückes brachte.
Die Fruchterträge der Obstbäume trugen noch in den 1950 er und – 60er Jahren bedeutend zum Einkommen der Familien bei. Wettbewerbsgründe führten im Laufe der Zeit zu einer Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebe und damit oftmals zu einer Aufgabe dieser Doppelnutzung.
Heute gehören zu den jährlichen Arbeiten im Verein der Baumschnitt im Spätwinter, das Entfernen von Misteln und natürlich die Ernte im Herbst. Die Misteln werden auf verschiedenen Weihnachtsmärkten verkauft, die Äpfel seit 2017 an die Firma Rabenhorst in Unkel/Rhein geliefert, die daraus hochwertigen Bio-Apfelsaft presst. Leider sind kleinere Keltereien die früher die Obsternte abnahmen, der Globalisierung zum Opfer gefallen.
Der Verein hat eine durchdachte Erntelogistik mit kurzen Transportwegen organisiert, sodass die biozertifizierten Äpfel schonend in die Kelterei gelangen.